Osterhase versteckt drei Häuser!

Das ist Goldes wert: Der Osterhase versteckte 3 Häuser im Obstgarten des Haager Bürgermeisters

Achtung: Satire

WICHTIGER – NICHT-satirischer – HINWEIS DER VERFASSERIN:
Jeder Mensch hat unveräußerlichen Wert und Würde. Ein Mensch bleibt ein wertvoller Mensch, egal wie er oder sie handelt. Wenn ich in einer Satire Kritik übe, dann betrifft diese Kritik die Handlungen der betroffenen Menschen – und nicht ihr Wesen. Ein Mensch ist nicht seine Handlung (ein Schüler ist z.B. nicht ein schlechter Menschen, weil er eine schlecht Note hat. Das sind zwei verschiedene Dinge). Die Menschen, deren Handlungen ich kritisiere, sind und bleiben unantastbar wertvoll. Sie verdienen einem vollwertigen Platz in unserer Gesellschaft – so wie wir alle. Ich distanziere mich klar von Bedrohungen / persönlichen Beschimpfungen von Menschen, deren Handlungen ich in meinen Satiren kritisiere. Solche Bedrohungen gefährden die gewaltfreie Konfliktlösung, die ich anstrebe: Hart in der Sache und wertschätzend zum Menschen. Im Sinne einer stetigen Verbesserung meiner Handlungen freue mich mich über reflektiertes Feedback zu meinem Zugang (Kontaktaufnahme).

ENDE EINFÜHRENDER HINWEIS.

Achtung: Satire (= KEIN Tatsachenbericht, sondern eine Überzeichnung. Für mehr Infos zu meinem Zugang zu Satiren und den zugrundeliegenden Fakten: siehe Link & Satirecheck am Ende der Satire)

Damit hatte niemand gerechnet: Dem Osterhasen, der von 25. bis 28. März für das Oster-Gewinnspiel in Haag am Hausruck unterwegs war, rutschten nicht – wie angekündigt – nur einfach ein paar goldene Eier zu den kunterbunten Eiern, sondern gleich noch drei Häuser. Und das mitten im Obstgarten des Bürgermeisters!

Wer in den letzten Tagen in Haag am Hausruck unterwegs war, hat sicher die Plakate gelesen: Von 25.-28. März war der Osterhase in Haag am Hausruck unterwegs und versteckte viele kunterbunte Ostereier. Ich habe den Osterhasen erwischt und mit ihm ein exklusives Interview geführt:

Renate:

Lieber Osterhase, ich hab gehört, es soll eine Verlosung geben, für alle, die bei der Ostereiersuche das Richtige gefunden haben. Stimmt das?

Osterhase:

Ja genau. Die eine Verlosung ist für das Haager Fußvolk. All diejenigen, die goldene Eier gefunden haben, nehmen an der Verlosung von Überraschungspreisen am 2. April teil.

Renate:

Wieso die eine? Gibt es denn noch eine andere Verlosung – die nicht auf der Gemeinde-Website öffentlich angekündigt ist?

Osterhase:

Ja genau. Mir als Osterhase ist natürlich die Tradition sehr wichtig. Und in langjähriger politischer Tradition darf natürlich zu Ostern eine Baugrund-Verlosung hinter verschlossenen Türen nicht fehlen – an der der Bürgermeister und ein paar ausgewählte Politiker:innen teilnehmen.

Renate:

Ich war leider noch nie Bürgermeisterin. Wie muss ich mir das vorstellen?

Osterhase:

Heuer geht es so: Der Bürgermeister hat einen ökologisch wertvollen Obstgarten. Und er hat viele wertvolle politische Unterstützer:innen – und solche die es noch werden wollen bzw. können. Er hat eine traditionelle Abwägung gemacht und herausgefunden: Vetternwirtschaft bringt mehr ein als Obstwirtschaft.

Renate:

Ich dachte er ist Bauer?

Osterhase:

Das ist richtig. Er ist Ver-Bauer.

Renate:

Ach ja stimmt. Der hat ja für ganz viel von seinem ehemaligen Grünland eine Umwidmung in Bauland beantragt – und wurde vom Gemeinderat fast alles genehmigt.

Osterhase:

Eben. Umwidmungen von Grünland des Bürgermeisters in Baugrund hat in Haag/H. jetzt schon Tradition. Mir als Osterhasen sind Traditionen wie gesagt hochheilig. Darum unterstütze ich selbstverständlich die Obstgarten-Verbauungspläne des Bürgermeisters und hab drei Häuser in seinem Obstgarten versteckt.

Renate:

Aha. Und wer bekommt die?

Osterhase:

Das wird an der nächsten – nichtöffentlichen – Gemeindevorstandssitzung vom erlauchten Kreis der fünf Gemeindevorstände verlost. Oder an irgendeinem anderen Treffen hinter verschlossener Tür. Der Form halber wird es natürlich auch noch im Gemeinderat abgesegnet, wo sich der Bürgermeister dann der Stimme enthält. So kommt womöglich noch wer auf die Idee, es sei nicht sauber und nicht demokratisch.

Renate:

Ach ja, es gibt ja jetzt seit 2021 Grüne im Haager Gemeinderat. Die sind etwas empfindlich, was Demokratie betrifft.

Osterhase:

Ja, leider – das ist megamühsam. Immer wollen sie die Natur schützen, wenn man diese doch genauso gut – und viel gewinnbringender für den erlauchten Kreis – als Baugrund nützen könnte. Aber die Grünen haben eh nur 4 von 19 Sitzen. Die können bei guter Planung locker überstimmt werden.

Renate:

Achso. Jetzt kenne ich mich aus. Nur eins versteh ich noch nicht: Es kam doch gerade erst eine Parteizeitung von der Bürgermeister-Partei raus. Warum stand denn da von dem allem nichts drin?

Osterhase:

Jetzt hast Du aber überhaupt nicht gut aufgepasst. Ich erkläre es nochmal: In der oberösterreichischen Politiktradition erfolgen die wichtigen Entscheidungen hinter verschlossenen Türen. Das Fußvolk geht das nichts an. Es genügt doch vollkommen, wenn in der Parteizeitung drin steht, wann es von der ÖVP neuen Sand für den Sandkasten gibt. Damit können die Kinder dann von klein auf üben, wie man alles zubaut.

Renate:
Jetzt ist alles klar! Danke für das Interview.

Ende Satire

***

Satire-Check
(gemäß „Was ist und darf Satire?“)

1. Hat die Satire ein soziales Ideal?

Ideal vorhanden?Ja.
Welches?Die Satire zielt
1. auf Transparenz und Integrität in der Ortspolitik.
2. auf eine umweltverträgliche Raumplanung.
Werden Missstände sichtbar gemacht?Ja.
1. Bürgermeister stellt während seiner Amtszeit (also aus einer beträchtlichen Machtposition heraus) den Antrag, dass ein Grünlandgrundstück in seinem Besitz, das außerhalb der Siedlungsgrenzen liegt, in Bauland umgewidmet wird.
2. Er informiert die Bevölkerung nicht sofort nach Einreichung des Antrags über den Antrag.
3. Er informiert die Bevölkerung weder darüber, ob/dass es bereits konkrete vorgesehene Käufer:innen gibt, noch darüber, wer denn diese potenziellen Käufer:innen sind.
4. Es wird aufgezeigt, dass ein ökologisch wertvoller Obstgarten Einfamilienhäusern weichen soll.
Wird zur Beseitigung der Missstände animiert? Ja. Durch deren Sichtbarmachung und den vorgelebten Mut, den Bürgermeister zu kritisieren.

2. Hat die Satire ein klares Ziel?

Richtet sich die Satire oder Gruppe, die für die kritisierten Zustände bzw. Missstände verantwortlich ist?Ja
Gegen wen?Den Bürgermeister von Haag am Hausruck und politische Mandatar:innen, die seine intransparente und bodenfressende Raumordnungspolitik unterstützen.

3. Geht die Satire von unten nach oben?

Kritisiert die Satire die Mächtigen?Ja
Welche Macht hat die VerfasserinGrundbesitzerin in Haag/H., ohne politisches Mandat
Welche Macht haben die Zielpersonen/-gruppenPolitische Mandate: Bürgermeister (zusätzlich Grundbesitzer in Haag/H.), Mitglieder von Gemeinderat & Gemeindevorstand – d.h. sie spielen eine zentrale Rolle in der Raumordnungspolitik (den Umgang mit Grundstücken) von Haag/H..

4. Beruht die Satire auf Tatsachen?

Satire beruht immer auf realen Fakten – die dann übertrieben oder überzeichnet dargestellt werden.

Beruht die Satire auf Tatsachen?Ja.
* Der Bürgermeister von Haag/H. hat tatsächlich einen Antrag auf Umwidmung eines Obstgartens in seinem Besitz in Bauland gestellt. Der Bürgermeister wurde von mir schriftlich angefragt, was genau von beidem (Anfrage oder Antrag) er gestellt hat bzw. welche Schritte er getätigt hat. Diese Anfrage blieb unbeantwortet. Ich gehe somit davon aus, dass der Haager Bürgermeister den genauen Stand der Umwidmungspläne bgzl. seinem Obstgarten bewusst nicht öffentlich macht (Stand: 26.4.2024).
* Das Ganze wurde bis dato (= dem Erscheinungsdatum der Satire) hinter verschlossenen Türen diskutiert – die Öffentlichkeit also nicht informiert.
* Darüber hinaus gab es von 25.-28.3. in Haag/H. auch tatsächlich eine von der Gemeinde organisierte Ostereiersuche, mit der Verlosung von Überraschungspreisen am 2. April – 2 Tage vor der Bekanntgabe der Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung.
* Es ist auch tatsächlich so, dass viele wichtige Entscheidungen der Haager Ortspolitik im Haager Gemeindevorstand getroffen werden – dessen Sitzungen und Protokolle nicht öffentlich sind.
* Der derzeitige Haager Bürgermeister hat auch tatsächlich während seiner Amtszeit (seit 2009) Anträge für die Umwidmung zahlreicher Flächen in seinem Besitz oder Mitbesitz von Grünland in Bauland (für Gewerbe- oder Privatbauten) gestellt. Diese Anträge wurden auch tatsächlich vom Gemeinderat fast alle genehmigt. Die Umwidmung einer Fläche wurde abgelehnt. Diese Ablehnung erfolgte nach einer Petition zugunsten einer umweltverträglichen Raumpolitik
Wurden die Tatsachen überprüft?Ja.
Die Verfasserin hat allerdings leider am Bahnhofplatz kein goldenes Osterei gefunden – dafür aber auf dem Hang zwischen dem Bahnhofplatz und einer Transportfirma ein ökologisches Kleinod, das Goldes wert ist.

Veröffentlichung:

Änderungen:

  • 30. März 2024: Abänderung letzter Satz. Einfügen Verweis auf ökologisches Kleinod auf dem Hang zwischen dem Bahnhofplatz und einer darunter liegenden Transportfirma.
  • 02. April 2024: Änderung (Präzisierung) des Satzes über das Abstimmungsverhaltens des Gemeinderats bzgl. Umwidmungen von Grünland im Besitz des Bürgermeisters von „immer“ in „fast immer“. Grund der Änderung: Die Umwidmung eines der Grundstücke wurde abgelehnt. Das hatte die Verfasserin vergessen (was eigentlich eine eigene Satire wert wäre, weil die Ablehnung nach einer Petition zugunsten einer umweltverträglichen Raumpolitik erfolgte, die die Verfasserin mitorganisiert hat. Sie hatte also ihre eigene Petition vergessen).
    Eine Satire beruht auf Fakten, die sie überzeichnet. Es wäre hier also rein von den Merkmalen einer Satire her gesehen nicht notwendig gewesen, eine Änderung von „immer“ in „fast immer“ vorzunehmen. Dass sie trotzdem eingefügt wurde, liegt am ersten der zwei sozialen Ideale der Satire, das die Verfasserin auch für sich selber anstrebt: Transparenz und Integrität in der Gemeindepolitik. Die Abänderung fördert eine möglichst klare erkennbare Unterscheidung von Fakten und deren Überzeichnung im Satiretext. Aus demselben Grund wurde auch der Satirecheck nachträglich ergänzt. Dort war vorher nicht angeführt gewesen, dass in Haag am Hausruck, während der Amtszeit des derzeitigen Bürgermeisters, tatsächlich zahlreiche Flächen im (Mit-)Besitz des Haager Bürgermeisters von Grünland in Bauland umgewidmet wurden. Es hätte also der Eindruck entstehen können, dass die in der Satire erwähnten Umwidmungen eine Überzeichnung sind – und keine Tatsache.
  • 14. April 2024: Änderung von „Der Bürgermeister von Haag/H. hat tatsächlich einen Antrag auf Umwidmung eines Obstgartens in seinem Besitz in Bauland gestellt.“ in „Der Bürgermeister von Haag/H. hat tatsächlich eine Anfrage auf Umwidmung eines Obstgartens in seinem Besitz in Bauland gestellt.“ Grund: Nach der Satire erhaltene, widersprüchliche Informationen zu diesem Thema, die nun abgeklärt werden.
  • 26. April 2024: Aktualisierung der Informationen im Abschnitt „Beruht die Satire auf Tatsachen“, nachdem der Bürgermeister eine Anfrage zur Präzisierung bzw. Klarstellung ob es sich um eine Anfrage oder einen Antrag handelt nicht beantwortet hat.
  • 08. Mai 2024: Nochmalige Aktualisierung der Informationen im Abschnitt „Beruht die Satire auf Tatsachen“ auf die ursprüngliche Version, „Der Bürgermeister von Haag/H. hat tatsächlich einen Antrag auf Umwidmung eines Obstgartens in seinem Besitz in Bauland gestellt.“ Grund: Die Faktenlage wurde in der Zwischenzeit nochmals überprüft und die ursprüngliche Aussage entspricht den Tatsachen.
  • 06. Juni 2024: Satire wird (wie gesamter Inhalt Website) auf nicht öffentlich lesbar geschaltet, nach einem Bericht des Haager Bürgermeisters, dass er Drohungen erhalten hat. Dies, um die Situation in Ruhe zu überdenken.
  • 28. Juni 2024: Einfügen eines einführenden einleitenden Hinweises zum Menschenbild der Verfasserin und Distanzierung von Drohungen gegen den Bürgermeister.
  • 03. Juli 2024: Einfügen eines kurzen Hinweises darauf, dass Satiren keine Tatsachenberichte sind und Verweis auf Satirecheck am Ende des Textes.

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