Haagerin verstößt gegen 3. Gebot!

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ACHTUNG SELBSTIRONIE!

Das waren noch Zeiten! Es war zusammen, was zusammengehörte:

2015: Autos und Asphalt, dicht geballt auf einem Parkplatz, wie es sich gehört!

Weil das so wunderschön war, gesellten sich immer wieder auch Autos in der Wiese daneben hinzu:

2017
2019

Jeder normale Mensch hätte aus der Parksituation an der Haager Luisenhöhe folgende Schlussfolgerung gezogen: Die Wiese gehört dazu asphaltiert. Und was mach ich: Das Gegenteil! Ich sperre den Parkplatz!

Im Jahr 2023 hab ich meinen Parkplatz an der Luisenhöhe gesperrt.

Das geht natürlich gar nicht. Glücklicherweise gibt es die Satirezeitung „Die Tagespresse“. Diese veröffentlichte letztes Jahr den Beitrag „Religionsunterricht Neu: ÖVP präsentiert aktualisierte 10 Gebote“ – der ganz klar darauf ausgerichtet war, Sünder:innen wie mich zu bekehren. Das las ich natürlich sofort aufmerksam durch.

Erschüttert stellte ich bereits beim 3. Gebot fest, dass meine Chance auf eine Heiligsprechung soeben radikal gegen minus zehn gesunken war. Das Gebot lautet nämlich „Du sollst nicht renaturieren, was der Herr zubetoniert hat“. Blöd gelaufen aber auch! Ich entfernte damals ja gerade im Endspurt auf Teufel komm raus den Asphalt von meinem abgesperrten Ex-Parkplatz! Asphalt ist zwar nicht Beton, aber trotzdem: Das war natürlich höchst unpassend. V.a. in Kombination damit, dass ich die Fläche danach nicht sittsam neu asphaltierte, sondern kurz danach frevelhafterweise sogar eggte! Danach streute ich – ist es zu fassen! – auch noch Blumensamen für ein Wildbienenparadies aus. Das wies alles zusammen GANZ KLAR auf eine Renaturierung hin!

Noch bestand aber Hoffnung: Über Jahrzehnte waren dort tausende von Autos rein- und rausgefahren und hatten den Boden total verdichtet. Besser noch: Es waren sogar gewichtigere Gefährten unterwegs gewesen.

Im Zuge der Errichtung der (künftigen) Luisenhöhe-Konkursbahn wurde mein Ex-Parkplatzes nämlich monatelang illegal als Bauplatz für die (künftige) Luisenhöhe Konkursbahn genutzt. In anderen Worten: Schwere Baumaschinen haben tatkräftig bei der Verdichtung mitgeholfen. Was will man mehr! Zum Schluss war im September 2015 sogar noch ein Gerichtsvollzieher drübergestampft, weil ich gegen die widerrechtliche Nutzung geklagt hatte und die Erlebnisberg Luisenhöhe GmbH den Parkplatz trotz gerichtlicher Aufforderung nicht geräumt hatte. Da würde man ja doch meinen, dass da sicher nie mehr was wächst!

Doch was war: Gar nicht so wenige der von mir gesäten Blumensamen schlossen sich meinem Freveldasein an. Sie kämpften erfolgreich Wurzeln in den harten Parkplatzboden und blühten sündig vor sich hin. Anstatt den Platz den Autos zu überlassen!

Eine sündige Kornrade und eine sündiger Zitronenfalter – sie machen sich dort breit, wo eigentlich Autos stehen sollten!

Ich hätte nun zum Jahresende in mich gehen und gute Neujahrsvorsätze beschließen können. Doch nichts. Ich berichtete stattdessen – ohne jedes Reuegefühl! – gleich zu Jahresbeginn schon wieder freudig frohlockend über Wildbienen statt über Autos.

Da bleibt eigentlich nur noch eine Frage zu beantworten: Werde ich in der Hölle enden? Und falls ja: Gibt es dort Blumen & Bienen – oder Autos & Asphalt?

Ende Selbstironie

Zum Weiterlesen

Luisenhöhe (ausführlicher Bericht über die Hintergründe der Renaturierung)

Wildbienenparadies Luisenhöhe (Gedanken & Infos zu meinem Renaturierungsprojekt)

Posts zum Projektfortschrift beim Wildbienenparadies:

Veröffentlichung

Änderungen

  • 19.01.2025: Korrektur Rechtschreibfehler im Satz mit dem Gerichtsvollzieher (Streichen „hatte“) und Änderung Status des 1. Bildes in Beitragsbild (damit es auch auf der Startseite sichtbar ist).

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