Ortschef rettet Obstgarten

Ein Baum der fällt, macht mehr Lärm als ein Wald, der wächst“

Dieses tibetische Sprichwort bringt für mich den Wert und die Gefährdung unserer wertvollen Streuobstwiesen auf den Punkt. Anlässlich des heutigen Tags des Baums (25. April) möchte ich, darauf aufbauend, mit einer Wunschtraum-Satire Lärm machen – zugunsten einer Gruppe ganz ruhig vor sich hinwachsender Obstbäume in Niedernhaag, im oberösterreichischen Mostlandl. Dies in der Hoffnung, dass mein Schreiben dazu beiträgt, dass diese ruhespendenen Bäume – der wertvolle Obstgarten des Haager Bürgermeisters – von Bürgermeister & Gemeinderat nicht zerstört werden – sondern gerettet.

ACHTUNG: Beginn Wunschtraum-Satire mit erfundenen Zitaten

Wir müssen den Stolz unserer Väter – die im Schweiße ihres Angesichts eingegrabenen Liftstützen Obstbäume – unbedingt für unsere Kinder erhalten.

Es sind zukunftsweisende Worte, die der Haager Bürgermeister an die Bevölkerung richtet. Seit Jahren setzt er sich unermüdlich für die Erhaltung der Konkursbahnen Streuobstwiesen in seinem Heimatort ein.

Landauf, landab gibt es keinen einzigen Seilbahnbetreiber, Neffe eines Seilbahnbetreibers, mit einem Seilbahnbetreiber bekannten Politiker, keine einzige Streuobstfachperson, mit der er sich nicht schon getroffen hat. Kein Aufwand ist ihm zu groß, um die Erhaltung der Konkursbahnen Obstgärten in seinem Heimatort im Mostlandl sicherzustellen.

Die Pflege des Luisenhöhehanges meines Obstgartens hat für mich höchste Priorität.

Klare Worte des Bürgermeisters, die zeigen für welche Werte er steht.

Die landschaftsverschandelnden Tourismusanlagen auf der Luisenhöhe Die blühenden und fruchttragende Obstbäume in Haag verschönern nicht nur unsere Landschaft. Sie sind auch von hohem Altmetallökologischem Wert,

stellt er klar.

Unsere verbeulte Rodelbahn und die Konkursbahn Unsere hochgewachsenen Obstbäume sind Vermögenswerte, die wir nicht einfach zerstören dürfen.

Der heutige Vermögenswert der Bahn ist zwar nur ein Bruchteil dessen, was wir an Steuergeldern reingesteckt haben. Wir alle kennen ja das Phänomen der Werterhaltung von Fahrzeugen: Wir kaufen ein sündteures Auto. Kaum sind 10 Jahre vergangen (Bahn: Bau 2015), wir ein paar Jahre damit gefahren (Bahn: 2015-2019) und es fünf Jahre draußen rumgestanden (Bahn: 2020-2025) ist es plötzlich nur mehr einen Bruchteil wert.

In der Tat sind unsere Mostlandl-Obstgärten von höchstem Wert. Wir alle kennen das Obstbaumphänomen: Jemand pflanzt einen kleinen Baum. Nach ein paar Jahren & fachkundiger Pflege ist er plötzlich viel größer, trägt Früchte – und ist viel mehr wert ist als beim Einpflanzen.

Sogar Oldtimer-Fahrzeuge bringen mit steigendem Alter nicht automatisch mehr Geld: Sie werden von Liebhabern zwar zu Höchstpreisen gehandelt. Man muss sie sich (bzw. ihre Reparatur & Erhaltung) aber auch leisten können.

Sogar Obstbäume deren Obst nicht (vollständig) genutzt wird oder ganz alte Obstbäume – mit dürren Ästen oder sogar ganz verdorrt – haben noch einen hohen Wert: Einen ökologischen. Sie sind Lebensraum und Futterquelle für zahlreiche Tiere.

vermoderter Unterbau der Haager Rodelbahn

Wenn wir auf der Luisenhöhe ein neues Loch für Steuergelder graben, dann können wir zwar die Rodelbahn wiedereröffnen. Mantramässige Beteuerungen der Kostengünstigkeit von Reparaturen und der Rentabilität der Anlage können aber nicht das Einholen verbindlicher Kostenschätzungen und eine seriöse Betriebkostenrechnung ersetzen. Fakt ist: Die Rodelbahn kann nur während dem Sommerhalbjahr und auch dann nur bei Schönwetter betrieben werden.

Wenn beim Haus der Bürgermeisters Löcher für neue Obstbäume gegraben werden, kann dort zwar ein neuer Obstgarten eröffnet werden. Das Pflanzen junger Bäume kann aber nicht den Wert alter Bäume ersetzen. Fakt ist: Für einen Obstgarten von hohem Wert braucht es beides: Die Erhaltung alter Bäume und das Pflanzen junger Bäume.

Theoretisch könnte man dieses Problem lösen, indem die Gemeinde Kosten übernimmt, die eigentlich die Betreiber:innen zahlen müssten.

Theoretisch könnte man dieses Problem lösen, indem man die wertvollen alten Bäume des derzeitigen Bürgermeister-Obstgartens an den neuen Standort transportiert und dort wieder einsetzt.

Das will aber gut überlegt sein.

Das ist nämlich sehr teuer für die Personen, die Steuern zahlen.

Das ist nämlich sehr teuer für die Person, die den Obstgarten besitzt.

Es gäbe zwar auch hier einen Ausweg:

Der Gemeinderat nimmt einfach mehr Schulden auf. Dann hätte die Gemeinde mehr Geld auf dem Konto.

Der Gemeinderat lässt einfach den Obstgarten von dem die alten Bäume stammen in Bauland umwidmen. Dann hätte der Bürgermeister mehr Geld auf dem Konto.

Das würde die Gemeinde allerdings in unnötige finanzielle Schieflage bringen.

Das würde den Bürgermeister allerdings in unnötige optische Schieflage bringen.

So weit wird es natürlich nicht kommen. Auf unseren Bürgermeister ist Verlass. Für ihn zählt die Umwelt und das Allgemeinwohl. Darum wird er sicher keinem Vorschlag zustimmen, bei dem die Gemeinde einen Betrieb der Rodelbahn quersubventioniert. Darum wird er seinen Obstgarten mit den schönen, großen, fruchttragenden Obstbäume sicher nicht umschneiden. Sondern er wird dort noch diesen Frühling einen neuen, jungen Apelbaum anpflanzen – und ich werde aus diesem freudigen Anlass zur Apfelblütenprinzessin des Mostlandl gewählt werden.

Ende Wunschtraum-Satire

Zum Weiterlesen

Hintergrundinfo zu den Finanzflüssen an der Luisenhöhe: Förderung der touristischen Einrichtungen an der Luisenhöhe 2013-2017. Antrag auf Prüfung der Vergabe öffentlicher Gelder durch den Landesrechnungshof. Dezember 2017

Beulebensraumkonzept. Meldung der Haagentur aus dem Jahr 2024

Luisenhöhe

Quellen

Tag des Baumes. Wikipedia. Abgerufen am 18.04.2025

Arbor Day. Wikipedia. Abgerufen am 18.04.2025

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