Letzten September hab ich auf der Durchreise zwei Freunde von A. kennengelernt. Sie hatten ihm auf dem Platz vor dem Salzburger Hauptbahnhof mit Kerzen ein Gedenkmal erreichtet. Davor saßen sie, sichtlich betroffen.
Sie hatten über Umwege von A.’s Tod erfahren. Sie trafen sich regelmäßig auf diesem Platz – und eines Tages kam er nicht mehr. Da versuchten sie herauszufinden, was passiert ist. Sie fanden heraus, dass er tot ist.
Wenn es um Menschen geht, die anders leben als die Mehrheit, dann ist es verführerisch, sie einfach als „suspekt“ – oder mit irgendeinem sonstigen Namen – zu bezeichnen und eine Mauer zu ziehen zwischen ihnen und einem selber. Über sie zu reden, statt mit ihnen.
Weil sie ja so anders seien. Bei genauerem Hinschauen stellt sich – so hab ich festgestellt – oft raus: Die sind gar nicht so anders. Die fühlen wie wir. Leben Freundschaft wie wir. Brauchen – und so finde ich: haben – ein Recht auf einen wertgeschätzten Platz in unserer Gesellschaft – genau wie wir.
PS: Die Freunde von A. wünschten sich, dass ich kein Foto seiner Gedenkstätte veröffentliche. Diesen Wunsch respektiere ich.
Zum Weiterlesen:
Straßenzeitungen helfen armutsbetroffenen Menschen durch eine Beschäftigung beim Verkauf dieser Zeitungen und geben einen Einblick in die Höhen und Tiefen des Lebens von Menschen am Rande unserer Gesellschaft.
Kupfermuckn. Straßenzeitung, die im Raum Linz, Wels & Steyr verkauft wird.
Apropos. Straßenzeitung Salzburg.
Megaphon. Straßenzeitung Graz. Seit 1995. Erste Straßenzeitung Österreichs.
20er. Straßenzeitung Tirol
Augustin. Straßenzeitung Wien.
kaz. Straßenzeitung Kärnten.
marie. Straßenzeitung Vorarlberg.
Surprise. Straßenzeitung Zürich, Basel, Bern, St. Gallen.
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