In meinem ersten Asphalthaufen-Q&A habe ich berichtet, warum & wie ich eine nachhaltige Lösung für den Asphaltbruch suche, der im Rahmen der Schaffung meines Wildbienenparadieses angefallen ist. Wie bei mir üblich, ist das dann etwas ausgeartet. Ich habe nämlich sämtliche Asphaltmischanlagen in Oberösterreich kontaktiert. Es war ein spannender – und langwieriger – Prozess. Hier steht, was rauskam.
Zuerst die langweilige Frage: Wie viele Abfallmischanlagen gibt es denn in Oberösterreich?
Gemäss der „Gesellschaft zur Pflege der Strassenbautechnik mit Asphalt“ (Achtung: Name KEIN Witz!) gibt es fünfzehn sogenannte AMAs (Asphaltmischlanlagen). Sie sind im Besitz von neun Unternehmen. Sieben Unternehmen besitzen je eine AMA, ein Unternehmen besitzt drei AMAs und ein Unternehmen fünf AMAs, d.h. (7.1) + (1.3) + (1.5) = 15.
Na super. Jetzt bringt sie auch noch Rechnungen mit Klammern. Hast du nichts Spannenderes zu berichten?
Dochdoch. Ich muss aber zugeben, dass meine Recherche einen hohen Grad an unspannendem Rumwarten umfasste. Ein Glück, dass ich durch langjährige Korrespondenz mit diversen Behörden und Unternehmen schon geübt bin im Nachhaken, wenn keine Antwort kommt.
Gab es denn auch Unternehmen, die trotzdem nicht geantwortet haben?
Ja, eines. Da habe ich nach dreimaligem Nachfragen und fast drei Monaten Gesamt-Wartezeit aufgegeben.
Ich vermute: Du hattest da schon eine Alternative gefunden?
Jawohl. Was soll ich dazu sagen, ausser: Wer mich (bzw. in diesem Fall: meinen Asphalt) nicht will, ist selber schuld.
Gabe es denn auch Unternehmen, die gleich auf die erste Anfrage antworteten – und innert nützlicher Frist?
Jawohl! Und zwar genau drei. Fünf brauchten länger. Und eines (das von der Haager AMA) hab ich ja aus Gewissensgründen nicht angefragt (siehe erstes Asphalthaufen Q&A).
Die Mehrheit der Unternehmen haben sich also nicht gerade um deinen Asphalt gerissen. Ist er denn so grottenschlecht?
Ich muss zugeben: Er ist zwar nicht hochgiftig, hat es aber nur knapp in die Recyclingkategorie geschafft. Es ist ein bisschen so wie mit den Kühlschränken: Die, wo der Kleber Energieklasse B-D drauf ist, sind nicht so toll für die Umwelt. Mein Asphalt ist auch Klasse B-D. Man darf ihn nicht als Untergrundmaterial verwenden sondern darf ihn nur deponieren – oder als Asphaltmischgut recyceln. Zumindest theoretisch.
Wieso theoretisch?
Weil in der Praxis diesen Altasphalt fast kein Unternehmen nimmt. Die – nicht angefragte – Haager Asphaltmischanlage ist eine der wenigen AMAs in Oberösterreich, die diese Abfallklasse annehmen bzw. annehmen dürfen.
Musst du jetzt deinen Asphalt in die Haager AMA bringen?!?
Keine Panik.
Ich habe mein Ziel erreicht. Ich habe ein Unternehmen gefunden, das eine nachhaltige Entwicklung als Ziel für das Gesamtunternehmen hat, auf meine Anfrage schnell reagierte und meine Umweltfragen offen und sachlich fundiert beantwortet.
Und wann verlässt dein Asphalt nun Haag am Hausruck?
Das von mir ausgewählte Asphaltwerk ist derzeit in Winterpause und der Asphalt wird nach seiner Wiedereröffnung im Februar abgeholt und verwertet.
Und was ist mit dem restlichen Asphalt auf deinem Grundstück. Wann wird der entfernt?
Die Entsiegelung der noch versiegelten Flächen ist in Planung, einen genauen Zeitplan gibt es aber noch nicht. Am Besten ab und zu auf diese Website schauen – da informiere ich über die weiteren Entwicklungen.
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Quellen:
Asphalt-Mischanlagen. GESTRATA – Gesellschaft zur Pflege der Strassenbautechnik mit Asphalt. Abgerufen am 23.12.2024
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