Frühlings-Erwachen im Bee Paradise

Nach dem verdienten Winterschlaf erwachen diesen Frühling nach und nach verschiedenste Obstbäume, Sträucher und Blumen im Wildbienenparadies Luisenhöhe. Sie bieten wertvolle Nahrung für die Wildbienen und andere wertvolle Tiere – und erfreuen uns Menschen.

Ich habe letzten Herbst eine kunterbunte Mischung Bio-Wildblumenzwiebeln gekauft und im Wildblumenparadies gesetzt. So gesellten sich als ersten Frühlingsboten zu den blühenden Weiden heuer mehr Krokus- und Traubenhyazinthen-Farbtupfer als im Vorjahr. Juhu!

Hier blühen Blausterne: Sie bieten früh ganz viel Farbe

Es grünt so grün

Unter den Sträuchern ist die Pflanzendecke schon recht dicht

Als ich dann Ende April Pflegearbeiten durchführte und auch einen neuen Steinhaufen an einem sonnigen Standort anlegte, stellte ich fest, dass der Parkplatz schon viel grüner ist als vor der Winterpause. Die Pflanzen erobern sich das geschenkte Stück Lebensraum tapfer zurück :)

Weiter weg von der Baumhecke ist die Pflanzendecke noch lückiger – aber schon viel dichter als 2024

Lecker, lecker, sind alle meine Blumen

Von weitem würden wir es kaum vermuten, aber kaum näherte ich mich, leuchteten mir verschiedenste Blumen entgegen – darunter solche, die im Vorjahr noch nicht zu finden waren. Über die freute ich mich ganz besonders. Und die Bienen freuten sich sicher auch über das leckere Zusatzfutter.

Fangen wir mal mit blau-rosa an:

Das Vergissmeinnicht finden 12 Wildbienen toll. Es hat mässige Nektar und geringe Pollenwerte.
Den kriechende Günsel finden gemäss NaturaDB eindrückliche 41 Wildbienenarten toll – er hat viel Nektar und geringe Pollenwerte.
Hier fühlt sich ein von mir voriges Jahr gepflanztes Lungenkraut sichtlich wohl – und mit ihm gemäss NaturaDB 6 Wildbienenarten und 6 Raupenarten.
Neben mehreren Bienenarten findet auch dieser Wollschweber – eine hummelartig getarnte Fliegenart – das Lungenkraut ganz lecker.
Lippenblütler – wie hier der Gundermann, den gemäss NaturaDB 40 Wildbienenarten aufsuchen – sind wichtige Wildbienenpflanzen.
Juhu! Die von mir im Vorjahr gesetzte Flockenblume hat den Winter überstanden. Mit mir freuen sich gemäss NaturaDB potenzielle 86 (!) Wildbienen- und 30 Schmetterlingsarten.
Mit so viel ökologischem Wert wie die Flockenblume kann der Erdrauch nicht mithalten – dafür ist er superhübsch. Das ist auch was wert!
Ökologisch sehen lassen kann sich hingegen die unscheinbare gefleckte Taubnessel: Sie ist gemäss NaturaDB ein beliebtes – und gut gefülltes – Restaurant 44 Wildbienen- und 35 Raupenarten. Das sieht man wieder mal: Die inneren Werte haben es in sich ;)

Neben Blau-Rot-Tönen leuchten im Wildbienenparadies zum Frühlingsbeginn auch weisse Blumen. Diese sind bei Bienen besonders beliebt, weil sie sie sehr gut sehen können. Das ist deswegen, weil grüne Blätter sehr viel UV-Licht adsorbieren (aufnehmen) und weisse Blüten sehr viel UV-Licht reflektieren (spiegeln). Dadurch heben sie sich stark von den Blättern ab.

Die Walderbeere wird gemäss Natura DB von noch stolzen 45 Wildbienenarten genutzt.
Die Sommerknotenblume wird gemäss NaturaDB zwar nur von einer Wildbienenart besucht, sie ist aber sehr selten. Toll darum, dass sie sich im Wildbienenparadies Luisenhöhe wohl fühlt.
Wer sich jetzt fragt, ob es denn auch eine weisse Blume gibt, die von ganz vielen Wildbienen angeflogen wird, der sei auf das Gänseblümchen verwiesen: Es empfängt 75 verschiedene Bienenarten.

Und auch in Gelb locken die Blumen Bienen an – die übrigens 6000 Augen haben. Dadurch sehen sie die Blumen nicht so wie wir, sondern wie ein Pixelbild. Sie sehen dadurch nicht so scharf wie wir – dafür können sie Bewegungen besser wahrnehmen.

Auch wenn die Biene mit 30 km/h vorbeiflitzt kann sie dank ihrer Facettenaugen Blüten noch gut erkennen – und dann so punktgenau darauf landen, wie die Wildbiene auf dem Foto.
Auf eine richtige Wiese gehört natürlich auch eine Wiesenschlüsselblume – die Raupen in Freudentaumel versetzt: 25 verschiedene Arten haben sie gemäss NaturaDB zum Fressen gern.
Auf dieser gelben Blume – vermutlich ein Habichtskraut – ist schon eine Wildiene am Futtern.
Und auch am Löwenzahn wird fleissig genascht – von einer Erdhummel. Der Löwenzahn zieht übrigens gemäss NaturaDB sagenhafte 112 Wildbienenarten an und hat nicht nur sehr viel Pollen, sondern auch viel Nektar.
Mit solchen Rekordwerten kann das Ackerveilchen zwar nicht mithalten. Es ist aber ein äusserst adretter Farbtupfer auf der Schotterfläche und hat sich dort durchgekämpft, wo andere es nicht geschafft haben. Darum wird es zum Abschluss der Frühlingserwachen-Blumenpräsentation auch noch erwähnt.

Neben den bunten Blumen lieferten auch die blühenden Äpfel- und Birnbäume ganz viel leckeren Nektar und Pollen.

Dieser Apfelbaum im Wildbienenparadies Luisenhöhe heisst Haager Purpursämling. Afpelbäume bieten gemäss NaturDB Bestwerte an Nektar und Pollen – für 48 Wildbienenarten.

Bye, bye Asphalthaufen

Wie im letzten Asphalt Q&A im Dezember 2024 angekündigt,hat eine Firma, die meinen Nachhaltigkeitskriterien entspricht, den Asphalthaufen abgeholt, der durch die Abtragung der Spritzasphaltdecke auf dem unteren entstanden war. Möchtest du wissen, wie viele Tonnen Asphalt durch meine Hände gegangen sind? Das steht hier.

Die Summ-Summ-Mischung.

Durch das Abholen des Asphalts entstand eine neue Fläche, auf der nun zusätzlich ebenfalls Wildblumen wachsen können. Ich hab drum dort auch gleich eine Wildblumensamenmischung ausgesät. Erfahrungsgemäss wird es dort etwas schwierig werden, dass die Samen an dem Standort es bis zum Blühstadium schaffen.

Die Regenwürmer helfen fleissig mit, den Boden aufzulockern.

Die Erfahrung zeigt gleichzeitig: Die umliegende Natur füllt die Lücken grosszügig – indem sie Samen rüberweht oder sich nach und nach vorkämpft zu den jetzt noch leeren Stellen. Davon abgesehen sind lückige Stellen ja ausserdem durchaus erwünscht – weil sie wichtige Lebensräume darstellen.

Eines ist jedenfalls sicher: Es bleibt spannend im Wildbienenparadies Luisenhöhe!


Zum Weiterlesen:

Veröffentlichung:

Änderungen:

  • 12.05.2025:
    – Korrektur Rechtschreibfehler in Legende zum ersten Bild: Farbe statt Fare
    – Korrektur falscher Blumenname in Legende zum ersten Bild im Artikel: Blaustern statt Traubenhyazinthe.
  • 13.05.2025: Ersatz des Fotos des Feldveilchen durch ein scharfes Foto und entsprechende Anpassung der Bildlegende.
  • 17.05.2025:
    – Austausch Foto Schlüsselblume, da altes Foto nur aus der Nähe des Wildbienenparadieses war und nicht direkt vom Wildbienenparadies.
    – Austausch Foto Scharbockskraut gegen Foto einer anderen gelben Blume, da altes Foto nur aus der Nähe des Wildbienenparadieses war und nicht direkt vom Wildbienenparadies.
    – Austausch Foto Scharboc

Letzte Änderung: