ACHTUNG Satire
Darf das sein: Da beschreibe ich vor meinen Satiren immer extra „Achtung Satire“, damit ja alle wissen, dass das Beschriebene eine überspitzte Darstellung der Realität ist, der ein angestrebter Idealzustand zugrunde liegt. Und dann kommt die Raiffeisenbank…
… und klebt direkt neben das „Heimat bist du toter Böden“-Plakat des WWF ihr „Wir machts möglich“-Plakat – OHNE das als Satire zu kennzeichnen!
Ich kenn mich überhaupt nicht mehr aus. Ist das jetzt eine Satire? Oder ein Bekenner-Plakat? Und wofür brauchen die Menschen auf dem Raiffeisen-Plakat die Stirnlampe? Zum die letzten verbleibenden grünen Flecken suchen? Oder zum Campieren im Obstgarten des Bürgermeisters von Haag am Hausruck – damit sie sich dort an die Bäume ketten können, wenn frühmorgens die Bagger anrücken?
Der Haager Bürgermeister hat ja beantragt, dass sein Zwetschkenbaumparadies gefällt wird, um dort Einfamilienhäuser zu bauen. Wenn bei eine solchen Fällung auch für Gemeinderatsmitglieder ein Traumhaus in Aussicht steht, dann darf man sich ja nicht wundern, wenn plötzlich nicht nur die Mehrheit der Bäume fällt, sondern auch noch gleich die Mehrheit der Gemeinderatsmitglieder mit umfällt.
In dem Sinn ist es zwar eigentlich kein Wunder, dass bereits jetzt besorgte Bürger:innen bis ins letzte Detail eine Rettungsaktion für die wertvollen Bürgermeister-Obstbäume planen. Dass aber ausgerechnet die Raiffeisenbank mit erleuchtenden Ideen mithilft – damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet!
Ende der Satire
Wichtige Hinweise
- Jeder Mensch hat einen unveräußerlichen Wert und unveräusserliche Würde. Ein Mensch bleibt ein wertvoller Mensch, egal wie er oder sie handelt. Wenn ich in einer Satire Kritik übe, dann betrifft diese Kritik die Handlungen der betroffenen Menschen – und nicht ihr Wesen. Ein Mensch ist nicht seine Handlung (ein Schüler ist z.B. nicht ein schlechter Menschen, weil er eine schlechte Note hat. Das sind zwei verschiedene Dinge). Die Menschen, deren Handlungen ich kritisiere, sind und bleiben unantastbar wertvoll. Sie verdienen einem vollwertigen Platz in unserer Gesellschaft – so wie wir alle. Ich distanziere mich klar von Bedrohungen / persönlichen Beschimpfungen von Menschen, deren Handlungen ich in meinen Satiren kritisiere. Solche Bedrohungen gefährden die gewaltfreie Konfliktlösung, die ich anstrebe: Hart in der Sache und wertschätzend zum Menschen. Im Sinne einer stetigen Verbesserung meiner Handlungen freue mich mich über reflektiertes Feedback zu meinem Zugang (Kontaktaufnahme).
- Diese Satire ist, wie oben geschrieben, eine überspitzte Darstellung der Realität. Wenn ich also schreibe, dass der Bürgermeister von Haag am Hausruck die Fällung seiner Zwetschkenbäume beantragt hat, so hat er keinen Antrag an die Gemeinde gestellt „Ich möchte meine Zwetschkenbäume fällen. Darf ich das?“. Sondern er hat beantragt, dass sein Obstgarten (in dem ganz viele Zwetschkenbäume stehen) in Bauland umgewidmet wird – für Einfamilienhäuser. Eine Mehrheit des Haager Gemeinderats hat die Einleitung eines solchen Verfahrens befürwortet. Jetzt liegt das Ganze (Stand 20.09.2025) beim Land OÖ. Sollte das Land OÖ die Umwidmung eines Obstgartens am Ortsrand ausserhalb der Siedlungsgrenzen trotz massiver Baulandreserven innerhalb der Siedlungsgrenzen dieses Ortes für ok befinden und die Mehrheit des Gemeinderats dann nochmal sagen: Ja, wir wollen hier auf dem Privatgrund des Bürgermeisters, ausserhalb der Siedlungsgrenzen, statt Grünland (Obstgarten) lieber Bauland (Einfamilienhäuser), dann werden die Zwetschkenbäume gefällt. Weil sonst haben die Einfamilienhäuser nicht Platz. In dem Sinn hat – überspitzt gesagt – der Bürgermeister bei der Gemeinde gefragt: Darf ich meine Zwetschkenbäume fällen? Ohne Zuspitzung der Realität ist es gemäss meinem Wissensstand so: Der Bürgermeister darf seinen gesamten Obstgarten gemäss meinem Infostand jederzeit ohne Genehmigung der Gemeinde fällen. Das hat er bisher glücklicherweise nicht gemacht. Es wäre auch völlig unverständlich: Im der Zeitung der Grünen von Haag/H. vom Frühling 2025 (Grünschnabel 06-2025) wurde auf S. 5 nämlich berichtet, dass es engagierte Haager:innen gibt, die Ideen für eine nachhaltige, sinnvolle und gemeinschaftliche Nutzung der Streuobstwiese des Bürgermeisters haben. Es gibt also zwei Gruppen, die sich für den Obstgarten des Haager Bürgermeisters interessieren: Diejenigen Menschen, die dort Einfamilienhäuser bauen wollen – und diejenigen, die ihn als Obstgarten nutzen wollen. Der Bürgermeister unterstützt bisher die Gruppe, die seinen derzeitigen Obstgarten entfernen und den dortigen Boden mit Häusern versiegeln würde: Er hat einen entsprechenden Antrag bei der Gemeinde gestellt (Umwidmung von Grünland in Bauland). Er kann seine Unterstützung jederzeit der anderen Gruppe zuteil werden lassen – indem er den Umwidmungsantrag zurückzieht und seinen Obstgarten an die Menschen verpachtet, die ihn gerne bewirtschaften und pflegen würden. Das hat er bis dato nicht gemacht – darf er aber jederzeit tun.
Zum Weiterlesen
Veröffentlichung
Änderungen
- 20.9.2025:
– Korrektur Rechtschreibfehler: „sondern der auch noch gleich die Mehrheit“ in „sondern auch noch gleich die Mehrheit“ und „für Gemeinderatsmitgliedern“ in „für Gemeinderatsmitglieder“
– Einfügen des Textes „Wichtige Hinweise“ nach dem Ende der Satire.
Letzte Änderung