Tummelplatz Totholz

Ordnung ist das halbe Leben. Über 5000 Arten freuen sich, wenn wir in der anderen Hälfte unordentliche Totholz-Strukturen schaffen. Diese bieten ihnen nämlich wertvollen Lebensraum und leckeres Futter. Im Wildbienenparadies Luisenhöhe herrscht solch lebensfreundliche Unordnung – mit hübscher Verzierung.

Das Wildbienenparadies Luisenhöhe umfasst u.a. eine Baumhecke. Das hat nicht nur den Vorteil, dass in dieser Weiden und Obstbäume wachsen, die im Frühjahr leckeres Bienenfutter liefern. Es fällt zusätzlich im Rahmen der Heckenpflege wertvolles Totholz an. Aus diesem entstehen dann wertvolle Totholzstrukturen.

Neben der Hecke wurde im März 2024 eine Totholzstruktur geschaffen – und auch gleich darüber informiert, warum diese so wichtig ist.

Die Totholzstrukturen bieten u.a. Lebensraum für Pilze. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen – um die Schönheit dieser teils gut getarnten Gewächse zu bewundern.

Wie bereits in der Haagentur vermeldet, hat sich im Wildbienenparadies in Turobgeschwindigkeit ein wunderhübscher Pilz angesiedelt.

Nicht nur Pilze, auch Bienen haben gerne Totholz – allen voran die die blauschwarze Holzbiene, die von März bis Oktober unterwegs ist. In meinem Wildbienenaradies habe ich sie noch nicht gesichtet – dafür aber im Ortszentrum von Haag.

Diese schwarzblaue Holzbiene freute sich im März 2024 in Haag am Hausruck über frühe Frühlingskost: den hohlen Lerchensporn.

Die schwarzblaue Holzbiene lebt in Obstwiesen, Hausgärten, Parkanlagen und an Waldrändern. Sie kann durch Totholz an sonnigen, trockenen und windgeschützten Standorten gefördert werden. Es bestehen also von ihren Wohnungsvorlieben her gute Chancen, dass sie sich demnächst im Wildbienenparadies Luisenhöhe blicken lässt.

Neben einer Wohnung braucht sie aber natürlich auch noch zu essen. Sie speist an diversen Pflanzen – ist also grundsätzlich nicht heikel. Besonders lecker findet sie Schmetterlingsblütler und Lippenblütler – wie z.B. Platterbsen und den Muskatellersalbei.

Der kriechende Günsel im Wildbienenparadies Luisenhöhe gehört zu den Lippenblütlern – und damit den Lieblingsspeisen der schwarzblauen Holzbiene. Noch dazu ist er auch blau. Ein baldiges Rendezvous drängt sich also förmlich auf ;)

Die eindrückliche Biene nagt bis zu 30 cm lange Gänge in Totholz, das ausreichend mürbe, aber nicht morsch ist. Da sie wirklich ausserordentlich hübsch ist, lohnt es sich für alle Gartenbesitzer:innen also auf jeden Fall, Totholzstrukturen zu schaffen und regelmässig wieder neues Holz draufzuschichten!

Das ist nur eine kleine Auswahl des Lebens, das in Totholz spriesst. Totholz hat es im wahrsten Sinn des Wortes in sich!


Zum Weiterlesen (externer Link):

Totholz und alte Bäume: Kennen, schützen, fördern. WSL – Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft.

Zum Weiterlesen auf dieser Website:

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