Steinreiches Paradies

Mein verstorbener Bruder hat viele grosse Steine hinterlassen. Diese bereichern nun das Wildienenparadies Luisenhöhe in Form eines Steinhaufens. Er schafft ein wertvolles Daheim für Eidechsen und Blindschleichen und andere wertvolle Tiere.

Schon im Herbst hatte ich einen sonnigen Standort ausgesucht und dort Steine meines Bruders deponiert. Am 26. April habe ich mich dann an die Arbeit gemacht, um die vor Ort gelagerten Steine in eine wertvolle Wohnstruktur für Blindschleiche & Friends zu verwandeln. Ich habe umweltfreundlich zu Fuss Werkzeug antransportiert und los gings.

Als ersten Schritt habe ich ein Loch gegraben, um so auch unterirdisch Wohnraum zu schaffen – möglichst frostfrei.
Die Steine warteten brav am Rand während das Loch langsam tiefer wurde.
Ich habe das Loch dann so aufgefüllt, dass möglichst viele Hohlräume – und damit möglichst viele Versteckmöglichkeiten für unsere wertvollen Mitgeschöpfe – entstehen.
Nachdem das Loch voll und alle Steine aus den Eimern verteilt waren, hab ich Steine vom provisorischen Steinhaufen direkt am Heckenrand geholt (im Hintergrund neben dem Asthaufen zu sehen). Dort hatte ich Steine zwischengelagert, die ich schon früher aus dem Haus meines Bruders antransportiert hatte oder die bei der Rekultivierung anfielen.
Ursprünglich wollte ich den Steinhaufen direkt neben der Hecke ganz auflösen. Dann stellte ich fest, dass dort schon diverse Tiere eine Wohnadresse hatten – wie z.B. die Schnecke auf dem Fotos. Es ist so: Auf Steinen mit Algen, Flechten oder Moos leben Tiere wie Kleinschmetterlinge und Schnecken. Ich beschloss dieses wertvolle Zuhause zu erhalten und so durfte ein Teil der Steine am Heckenrand bleiben.
Es gibt also jetzt zwei Steinhaufen: Einen kleinen am Heckenrand und einen grossen – der auf dem Bild zu sehen ist.

Mit den Tieren ist es nicht viel anders als bei uns Menschen: Wir verbringen nicht unser ganzes Leben drinnen bzw. in derselben Wohnung und brauchen auch noch andere Orte. Darum ist es wichtig, dass Steinhaufen mit anderen Kleinstrukturen vernetzt sind – wie z.B. Hecken und Asthaufen.

Durch das Nebeneinander verschiedenster Strukturen können wir sicherstellen, dass unsere Mitwesen immer den Unterschlupf & die Nahrung haben, die sie brauchen. Das ist das auch der Grund, warum ich den Steinhaufen angelegt habe: Er ist eine Ergänzung der bereits vorhandenen Lebensraumstrukturen: Hecke, Krautsaum, Asthaufen, offene Stellen und Totholzstrukturen.

Pünktlich zur heutigen 2. Herpetorace in Österreich kommt nun nach der Errichtung des Steinhaufens auch der Bericht darüber. Ich hoffe, dass er ganz viele Menschen dazu inspiriert, auch selber solche Haufen anzulegen.

Merkblätter für Steinhaufen
(die auch als Quelle für diesen Artikel dienten)

Hier findest du Infos darüber, für welche Tiere Steinhaufen wertvoll sind und wie du sie anlegen kannst:

Zum Weiterschmökern

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