Russischer Bär im Hausruck!

Das war unerwartet: Ich habe diesen Sommer gleich zweimal im Hausruckwald einen Russischen Bär gesehen. Das Tolle daran: Er hielt sich haargenau an die theoretische Beschreibung seiner kulinarischen und zeitlichen Vorlieben. Ausserdem trug er Tracht!

Ich bin ja normalerweise nicht so einfach für Tracht zu begeistern. Die „Schrecktracht“des Russischen Bärs – die ich diesen Sommer in der Schweiz das erste Mal bewundert habe – versetzt mich aber umgehend ins Schwärmen: Die aparte Kombination von rot, weiss und schwarz ist wirklich beeindruckend.

Im schönen Walde, an Weges Rand

Russischer Bär auf Minze neben Forstweg im Hausruckwald (Foto 10.08.2025)

Am liebsten verweilt der Russische Bär an windgeschützten, von Wasserdost bewachsenen Waldrändern (so auch im Titelfoto dieses Beitrags). Diese Blume – die auch in meinem Wildbienenparadies Luisenhöhe wächst – findet nicht nur der russische Bär toll: Gemäss Natura DB laben sich an 72 Wildbienen-, 32 Schmetterlings- und 18 Raupenarten an ihr. Ein Glück, dass sie massenhaft Blüten hat und so auch ganz viele Insekten gleichzeitig Platz darauf haben.

Doch auch andere Blumen verschmäht der russische Bär nicht. Bei unserer zweiten Begegnung im Hausruckwald verspeiste er gerade Minzennektar.

Ein Bär, ein Vogel – nichts von beidem

Ein Kleiner Waldvogel am Wasserdost im Wildbienenparadies Luisenhöhe (Foto: 8.8.2025)

Mit den Namen ist es so eine Sache. Die Scheuermilch lässt sich nicht zu einem leckeren Banananmilchdrink mixen. Der Russische Bär ist kein Bär. Und der kleine Waldvogel ist kein Vogel. Sondern ersters dient zum Putzen und die beiden letzteren sind Schmetterlinge. Alles nicht weiter schlimm. Im Gegenteil.

Ein wertvoller Zeitgenosse

Der Russische Bär ist von Mitte/Ende Juli bis Mitte August als Schmetterling unterwegs und überwintert als Raupe – so vermutlich derzeit auch im Hausruckwald.

Wie ich vor einiger Zeit bereits berichtet habe, ist der Hausruck ja Teil eines bedeutenden Wildtierkorridors – was ihn zu einem überregional wichtigen Lebensraum macht. Die Sichtung des Russischen Bärs wertet den Wald noch einmal zusätzlich auf: Er ist in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) der EU als sogenannte prioritäre Art aufgeführt. Aufgrund dieser Einstufung müssen seine Lebensräume geschützt und seine wichtigsten Vorkommen als Schutzgebiete ausgewiesen werden.

In dem Sinn bleibt nur noch eines zu sagen: Der Russische Bär weist uns den Weg in eine nachhaltige Zukunft!

Zum Weiterlesen:

Quelle

Portät des Russischen Bären / der spanischen Flagge. Naturschutzbund. Abgerufen am 6.09.2025

Veröffentlichung

Änderungen

  • 7.9.2025: Einfügen der Überschrift „Quelle“ vor dem Link zum Porträt des russischen Bären; Ändern von „kleiner Waldvogel“ in „Kleiner Waldvogel“ (Rechtschreibung Eigenname)

Letzte Änderung