Bäuer:innen begrüßen EU- Renaturierungsgesetz

Das EU-Renaturierungsgesetz schützt unsere Produktionsgrundlagen und nicht andersherum. Gerade die Starkregenereignisse der letzten Wochen, damit verbundene Überschwemmungen und letztlich Bodenerosion zeigen, wie wichtig ein Umdenken in der Landwirtschaft ist. Das Gesetz ist ein zentrales Instrument im Kampf gegen den Klimawandel und seine Auswirkungen.

Ludwig Rumetshofer, Biobauer und Vorstandsmitglied der ÖBV – Via Campesina Austria, ÖBV-Stellungnahme vom 16. Juni 2024

Ich habe 2013 den Bauernhof meiner Eltern übernommen, um ihn als Landwirtschaft zu erhalten. Damit er ein Bauernhof bleiben kann, braucht es ein Umfeld, das die landwirtschaftlichen Produktionsgrundlagen schützt. Deshalb bin ich Mitglied bei ÖBV – Via Campesina – einer Organisation, die eine offene Diskussionskultur vorlebt und sich für den Schutz kleinbäuerlicher landwirtschaftlicher Betriebe und eine zukunftsfähige Landwirtschaft einsetzt.

Ich bin außerordentlich froh, dass es diese Organisation gibt. Sie zeigt, dass es in der landwirtschaftlichen Gemeinschaft auch noch andere Werte, Wege und Stimmen gibt als die des Bauernbunds. Der Bauernbund ist eine Teilorganisation der ÖVP, die das Renaturierungs-Gesetz bekämpft, anstatt es zu unterstützen.

Was aber sind denn nun genau die Ziele der ÖBV? Welche Art von Landwirtschaft möchte sie umsetzen? Um diese Frage zu beantworten, zitiere ich sie selber. Auf der ÖBV-Website steht bei „Unsere Ziele“:

„Die Österreichische Berg- und Kleinbäuer_innen Vereinigung (ÖBV-Via Campesina Austria) wurde 1974 als überparteilicher Verein gegründet und setzt sich seither konsequent für ein bäuerliche und umweltverträgliche Landwirtschaft sowie für die Interessen von Berg- und Kleinbäuer_innen ein. Heute ist die ÖBV Sprachrohr und geistigen Heimat von Bäuerinnen, Bauern und anderen Menschen in ganz Österreich, die sich für eine bäuerliche Zukunft und ein gutes Leben für alle einsetzen. Als Teil der weltweit aktiven Kleinbäuer_innenbewegung “La Via Campesina” (spanisch: Der bäuerliche Weg) treten wir für Ernährungssouveränität ein und mobilisieren gegen konzerngesteuerte Globalisierung. Wir wollen hinschauen, wo andere wegschauen, Zusammenhänge sichtbar machen, die eigenen Fähigkeiten stärken und gemeinsam an Perspektiven arbeiten. Unsere Ziele können wir nur in enger Zusammenarbeit mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern erreichen.

Wir wollen:

  • Umsetzung von Ernährungssouveränität;
  • selbstständige Bäuerinnen und Bauern statt Abhängige von der Industrie;
  • Existenzsicherung der bäuerlichen Familien statt noch mehr Arbeitslose im ländlichen Raum;
  • Zugang zu Land für junge Menschen;
  • Binnenmarkt und regionale Märkte statt Weltmarkt;
  • Fairer Handel statt Ausbeutung des Südens;
  • Qualität vor Quantität;
  • Ökologie statt Zerstörung unserer Lebensgrundlagen;
  • Artgerechte Tierhaltung statt Massentierhaltung mit importierten Futtermitteln;
  • Vielfalt statt Monokulturen;
  • Keine Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmitteln;
  • Zusammenarbeit mit Bürger_innen und Konsument_innen.

Eine umweltverträgliche und zukunftsfähige Landwirtschaft, die gesunde Lebensmittel produziert, braucht nicht weniger, sondern mehr Bäuerinnen und Bauern!

Zur Umsetzung unserer Anliegen betreiben wir politische Interessensvertretung & Öffentlichkeitsarbeit sowie basisorientierte Bildungsarbeit.

Zum Weiterlesen:

Website der ÖBV – Via Campesina

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Änderungen:

  • Entfernung Tippfehler (Doppelpunkt nach Bäuer:innen) aus Titel

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