Ich träume von einer Welt, in der jede Form der Trauer als königlich betrachtet wird. In der wir würdevoll weinen, brüllen, schweigen und lachen. Eine Welt, in der der einsam Grübelnde ebenso geschätzt wird wie der, der sich gerne unters Volk mischt, und in der ein verzweifelter Trauerkönig ebenso geachtet wird wie jener, dem alles leicht von der Hand geht.
Barbara Pachl-Eberhardt in: vier minus drei, 5/2012, S. 343
Ich fühle mich meinem im August 2021 verstorbenen Bruder oft sehr nahe. Es ist, als ob er da wäre. Mein Leben ist stark geprägt davon, dass mein Bruder dieser Welt keinen wertgeschätzten Platz gefunden hat. Ich setze mich heute mit einer noch größeren Entschlossenheit als früher für eine Welt ein, in der wir alle für voll nehmen. Ich glaube, dass e die Resilienz der Menschen stärkt, wenn sie sie einen wertgeschätzten Platz in unserer Gesellschaft haben – es ihnen Lebenskraft gibt.
Wie lange darf ich trauern? Wie darf ich trauern? Wer darf das entscheiden? Wer, außer ich?
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Zum Weiterlesen:
Resilienz nach einem Schicksalsschlag: Im Kern bin ich heil geblieben. Der Standard, 19.11.2023
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