Ich bin eine… Planetarierin

Eine Erdbeere aus meinem Wildbienen-Balkongarten.

Wir produzieren genug Essen für alle. Trotzdem hungert jeder 6. Mensch. Wir haben also kein Produktions-, sondern ein Verteilungsproblem. Durch unsere Art zu essen, treffen wir jeden Tag zahlreiche Entscheidungen – die unser aller Zukunft mitprägen.

“Was bist du?”, werde ich oft gefragt, wenn es ums Essen geht. Lange wusste ich nicht, was darauf antworten. Dann half mir Frances Moore Lappé weiter – eine eindrückliche Frau, die ich vor etwas mehr als 10 Jahren dolmetschte. Ihre Antwort ist: “Ich bin Planetarierin”. Diese Antwort drückt genau das aus, wie auch ich esse: Ich versuche so zu essen, dass ich eine Welt fördere, in der alle Lebewesen einen wertgeschätzten Platz haben.

Ich kaufe Produkte aus fairem Handel – weil mir wichtig ist, dass alle gerecht bezahlt werden und mit dem Lohn ihrer Arbeit ein würdevolles Leben führen können.

Ich kaufe viele vegane Produkte – weil eine pflanzenbasierte Ernährung gesund für mich und unsere Erde ist.

Ich kaufe Fleisch von Tieren aus Freilandhaltung – weil mir wichtig ist, dass alle Tiere echten Boden unter den Füssen spüren dürfen.

Ich kaufe regionale Produkte, weil dadurch Menschen vom Transitverkehr verschont werden – und in Ruhe leben können.

Ich kaufe Produkte von Bäuer:innen, die mit ihrem Land und mit Menschen sorgsam umgehen – weil ich so Achtsamkeit fördere.

Ich kaufe Bioprodukte – weil ich so der Umwelt Gift erspare.

Ich kaufe Essen von Menschen, die sich für eine Welt für alle einsetzen – weil ich so Mitsprache & Transparenz unterstütze.

Ich kaufe so, dass ich das Wohlbefinden unseres Planeten immer im Blick habe. Ich bin Planetarierin – und das fühlt sich gut an.

Quelle & zum Weiterlesen:

“Vegetarian”… Why not “Planetarian”? Frances Moore Lappé. Common Dreams, 23.05.2023

Deutscher Wikipedia-Eintrag zu Frances Moore Lappé.