Bitte jammern, nicht beschweren!

Erst wenn die Wahrheit anerkannt wird, kann die Genesung des Opfers gelingen. Doch sehr viel häufiger wird das Schweigen aufrechterhalten und die Geschichte des traumatischen Ereignisses taucht nicht als Ereignis auf, sondern als Symptom. Judith Hermann, Die Narben der Gewalt, 2018, S.11 (zitiert in: Trauma und die Folgen,. Trauma und Traumabehandlung Teil 1 Michaela Huber,… Bitte jammern, nicht beschweren! weiterlesen

Wirtliche Unwirtlichkeit

Das Glück, es war in Wirklichkeit ein unwirtlicher Ort, ganz nahe am Abgrund gebaut, dachte Olga, als er abgereist war. Dem schönsten Augenblick wohnte immer auch der schrecklichste inne. Nur mutige Menschen konnten ihn finden. Leta Semadeni, Amur, grosser Fluss, 2022, S. 70. Wenn dem Glück Unwirtlichkeit innewohnt, wohnt nicht dann auch dem Unglück Wirtlichkeit… Wirtliche Unwirtlichkeit weiterlesen

Wohin führe ich?

In den letzten Jahren hab ich mich oft über Folgendes gewundert: die Menschen, die während meiner Zeit als Co-Leiterin einer Alm 13h/Tag und 110 Tage am Stück (mit durchschnittlich einem einzigen Freitag pro Sommer) für einen Hungerlohn (oder für etwas weniger Stunden, dafür gar keinen Lohn) bei mir und meinen damaligen Partner auf der Alm… Wohin führe ich? weiterlesen

Heimat ohne Natur?

ÖVP und FPÖ werben gerne damit, dass sie 1. die Heimat schützen und 2. gegen überbordende Bürokratie kämpfen. Wenn ich mich in Informationen zur Novelle des oberösterreichischen Naturschutzgesetzes einlese, dann scheint mir, dass es eher umgekehrt ist: Man muss die Heimat vor ÖVP und FPÖ und ihrem unnötigen Verwaltungsaufwand schützen – sonst gibt es sie… Heimat ohne Natur? weiterlesen

Wer nichts hat, dem nehme man?

Österreich ist eines der Länder mit der grössten Ungleichheit in der Verteilung des privaten Vermögens: Die unteren 50% (!) besitzen nur 4% des Vermögens – die oberen 1% ein Viertel. Umso wichtiger ist somit für die Mehrheit der Bevölkerung ein hohes öffentliche Vermögen bzw. ein starker Sozialstaat. Dies ermöglicht nämlich einen gewissen Ausgleich der großen… Wer nichts hat, dem nehme man? weiterlesen