„Wer sein eigenes Selbsdtwertgefühl aufbessern will, wertet sich heutzutage vielfach einfach selbst auf, indem er andere abwertet. Vermeintliche Defizite anderer bieten willkommene Anlässe, sich abzugrenzen, in der Hoffnung sich dann besser zu fühlen.
(…)
Menschen brauchen Anerkennung (z.B. durch Lob, Achtsamkeit, Wertschätzung, Solidarität, Liebe usw.). Je weniger Anerkennung ein Mensch erfährt und je schlechter damit seine persönliche Anerkennungsbilanz insgesamt ausfällt, desto weniger ist er/sie selbst in der Lage und dazu bereit denjenigen, den er/sie als anders erlebt, zu respektieren.
Ohne Anerkennung entwickeln wir keine Überzeugung von der Selbstwirksamkeit* der eigenen Person. Ohne Selbstwirksamkeitsüberzeugung gibt es keine Bereitschaft, Verwantwortung zu übernehmen.“
*Selbstwirksamkeit = die Überzeugung, dass wir durch unser Handeln etwas bewirken können, d.h. dass wir Probleme lösen und Erfolg haben können. Wenn ich an mich glaube, gewinne ich das Vertrauen anderer, wodurch meine Möglichkeit auf gute Gelegenheiten und Erfolg steigt.
Aus: Mobbing. Ein Praxis- und Methodenhandbuch. Zweite, neubarbeitete und erweiterte Auflage, von Nicole Marjo Gerlach, 2009, IBSN 978-3-00-027273-8l, Gewaltakademie Villigst