Anders… störend?

Empfinden wir die in einem Konflikt zu Tage getretene Unterschiedlichkeit zum Gegenüber als normal und können wir sie akzeptieren? Können wir uns in die konkrete Situation des anderen hineinversetzen? Sind wir in der Lage auch die Wünsche und Bedürfnisse unseres Konflitkpartners zu verstehen und eine gemeinsame Lösung zu finden? Falls ja, dann setzen wir uns “konstruktiv” auseinander. Wir versuchen den Konflikt zu bearbeiten und können so ein Gleichgewicht wiederherstellen in dem sich besser “leben” und miteinander umgehen lässt.

Empfinden wir die Unterschiedlichkeit hingegen als störend, ärgerlich, nervenaufreibend  oder gar bedrohlich? Haben wir das Bedürfnis den anderen zu ändern? Versuchen wir ihn zu überzeugen oder gar zu besiegen? Akzeptieren wir die Meinung des anderen nicht? Ist unsere Standpunkt der bessere? Wollen wir Recht haben und gewinnen? Dann führen wir einen Machtkampf. Die Mittel zum Sieg führen meist zu Verletzungen auf beiden Seiten. Hier geht es nicht mehr darum, ein Gleichgewicht herzustellen, sondern ein Ungleichgewicht zu Gunsten eines Siegers zu verfestigen.

 Aus: Mobbing. Ein Praxis- und Methodenhandbuch. Zweite, neubarbeitete und erweiterte Auflage, von Nicole Marjo Gerlach, 2009, IBSN 978-3-00-027273-8l, Gewaltakademie Villigst