Ich habe letztes Wochenende – völlig unabsichtlich – eine kreative Methode für die Einhaltung eines angemessenen Tempolimits in Haag/H. entdeckt: Frau setze sich einfach auf den Boden ihres Grundstücks und markiere dort mit Ökofarben die Grenze zur öffentlichen Straße. Ich kann berichten: Die vorbeifahrenden Autos fahren ganz langsam vorbei, um zu schauen, was denn da läuft – und halten damit automatisch angemessene Geschwindigkeiten ein.
Nun ist mir völlig klar, dass diese Temporeduktions-Methode weder sicher noch massentauglich ist, sondern es andere Maßnahmen braucht. Eine solche Maßnahme ist die Einführung von Tempo 30 an jenen Stellen in Haag, wo dies für eine höhere Verkehrssicherheit, mehr Lebensqualität und eine Reduzierung der Schadstoffbelastung notwendig ist (z.B. auf den Straßen vor dem Kindergarten & den Schulen, in Dorf & Obermeggenbach und am Marktplatz).
Darum ist es sehr erfreulich, dass von der österreichischen Verkehrsministerin soeben ein Gesetzesvorschlag vorgelegt wurde, der die Einführung von Tempo 30 in Gemeinden erleichtert.
Vorgängig hatten 271 Städte und Gemeinden, der Städtebund, das Klimabündnis und weitere Organisationen im Rahmen der VCÖ-Initiative „Gemeinden und Städte für Tempo 30“ folgende Forderungen unterschrieben:
Es wurden 6.400 Orte gemeldet, an denen es Verkehrsberuhigung braucht, darunter war auch eine Meldung für Haag/H.:
Das Thema ist also auch für Haag aktuell. Schade darum, dass weder die Gemeinde Haag/H. noch die LEADER-Region Mostlandl zu den zahlreichen Unterstützer:innen der Initiative zählen. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Der Gesetzesvorschlag stößt auf breite Unterstützung, u.a. vom Gemeindebund, der schreibt:
Es schaut also gut aus, dass der Gesetzesvorschlag bald angenommen & rechtskräftig wird. Dann gilt er auch in Haag und die Gemeinderatsmitglieder können sich mittels Umsetzung von Tempo-30-Zonen in Haag/H. für mehr Lebensqualität und Verkehrssicherheit der ihnen anvertrauten Bevölkerung engagieren.
PS: Eine menschengerechte und zukunftsfähige Verkehrspolitik ist eine der Grundvoraussetzungen für Bodenschutz.
Quelle und zum Weiterlesen:
VCÖ-Initiative „Gemeinden und Städte für Tempo 30“ (mit Karte und Liste der unterstützenden Gemeinden und Städte)
Gemeinden wollen selbst über Tempo 30 bestimmen, Der Standard, 17.07.2023, abgerufen am 01.08.2023
Österreichischer Gemeindebund: „Tempo im Ortsgebiet sehr sinnvoll, es muss aber auch geblitzt werden können“, OTS-Presseaussendung, 31.07.2023, abgerufen am 02.08.2023
Sollte im Ortsgebiet generell Tempo 30 gelten?, Der Standard, 02.08.2023, abgerufen am 03.08.2023