Leben für Lebewesen

Manchmal ist Forschung unglaublich lebendig – und eindrücklich langlebig: Im sogenannten DOK-Versuch werden seit 1978 (!) konventionelle, biologische und biodynamische Landwirtschaft verglichen. Klares Ergebnis: Bio-Böden sind gut für das Bodenleben und die Bodenfruchtbarkeit.

Auch die Regenwürmer ziehen den Bioboden vor: Hier graben fünfzig bis achtzig Prozent mehr Regenwürmer als in den konventionell bearbeiteten Böden.

Bericht über den DOK-Versuch in „Mozart und die List der Hirse. Natur neu denken“, Florianne Koechlin, Denise Battaglia, 2015, S. 98

In den biologisch bewirtschafteten Versuchsflächen leben 25 mehr kleinste Bodenlebewesen und es leben in ihnen auch deutlich mehr Mykorrhiza-Wurzelpilze – und eine größere Vielfalt solcher Pilze. Letztere sind v.a. auch dem Waldboden bekannt und helfen den Pflanzen Nährstoffe aus dem Boden zu holen. Bioböden sind nicht nur belebter, sie sind auch fruchtbarer als konventionell bewirtschaftete Böden.

Das ist einer der Gründe, warum ich mich für eine Welt einsetze, in der Biohöfe überleben können. Weil ich eine Welt möchte, in der alle Lebewesen Platz haben. Die über dem Boden und die unter dem Boden. Die Sichtbaren und die (auf den ersten Blick) Unsichtbaren.

Zum Weiterlesen:

Boden-Schatz

DOK-Versuch: Langzeit-Feldversuch zum Vergleich biologischer und konventioneller Anbausysteme, abgerufen am 05.04.2023

Mozart und die List der Hirse. Natur neu denken. Florianne Koechlin, Denise Battaglia. Lenos Verlag. 2015