Die Fabel vom Gewicht einer Schneeflocke

Ich habe mich im Anfang 2015 auf die Suche nach einer Firma gemacht, die mit einheimischen Holz eine Tafel für mich graviert auf der steht, was in den Nutzungsvereinbarungen bezüglich dem Nutzungszweck des Parkplatzes festgelegt ist. Eine Firma brauchte ich, die meine Werte lebt… und ich fand sie auch … nach langer Suche … weil ich wusste was ich wollte und einfach nicht aufgab… einfacher wäre es gewesen,  ein billiges Schild zu bestellen ohne x Kriterien erfüllt haben zu wollen … aber ich wollte nicht einfach: ich wollte Menschlichkeit.

Ich fand den Handwerksbetrieb Schilder & Gravuren der Familie Holler, die alle meine Wünsche erfüllten. Ich konnte mir das zwar alles eigentlich zwar gar nicht leisten, aber das war mir egal. Weil für mich andere Werte mehr zählen als Geld. Einige der Holzschilder stehen bereits auf dem Parkplatz und ich freu mich so an ihnen und es wärmt mein Herz.

Und dann fand ich gestern noch etwas und mein Herz hüpfte ganz viel, hoppsedihopps,

so sehr freute ich mich. Ich fand einen Brief im Briefkasten, von Familie Holler, mit persönlichen Grüssen und einer Fabel. Ich kann gar nicht beschreiben wie unbezahlbar dieser Brief für mich ist.

Und darum möchte ich die Fabel dieses Briefes weiterschenken – im selben Geist in dem sie mir die Familie Holler gesendet hat. Weil es die selbstlosen Gesten sind, die die Welt verändern – so verändern, dass wir sie gemeinsam so gestalten können, dass wir alle uns auf ihr entfalten können.  Und auch zum daran erinnern, dass die Geschichte für all unsere Gesten gilt – auch die „negativen“ – dass sie alle, und mögen sie auch noch so klein und unscheinbar erscheinen, den Ausschlag geben können für den Gang der weiteren Entwicklung. Zumindest für mich ist das so.

Die Fabel vom Gewicht der Schneeflocke

„Sag mir, was wiegt eine Schneeflocke?“, fragte die Tannenmeise die Wildtaube.

„Nichts – mehr als nichts“, gab die Wildtaube zur Antwort.

„Dann muss ich dir eine wunderschöne Geschichte erzählen“, sagte die Tannenmeise.

„Ich sass auf dem Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es zu schneien begann; nicht etwas heftig mit Sturmgebraus, nein, wie im Traum, lautlos und ohne Schwere. Da ich nichts Besseres zu tun hatte, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Nadeln meines Astes fielen und darauf hängen blieben. Genau 3.741.953 waren es. Als die 3.741.945. Schneeflocke niederfiel – nicht, mehr als nichts, wie du sagst – brach der Ast ab!“ Damit flog die Tannenmeise davon.

Die Taube, seit Noahs Zeiten eine Spezialistin in dieser Frage, sagte zu sich nach längerem Nachdenken:

„Vielleicht fehlt nur eines einzigen Menschen Stimme zum Frieden der Welt.“


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  • 23.01.2025: Einfügen eines neuen Beitragsbildes

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