Freiheitseinschränkende Massnahmen

“Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.”

Benjamin Franklin

Nicht nur in Corona-Zeiten, sondern auch im ganz normalen Alltag, treten immer wieder Situationen auf, in der wir die Werte Sicherheit und Freiheit gegeneinander abwägen müssen.

In der Betreuung von Menschen mit Unterstützungsbedarf stellt sich z.B konkret immer wieder die Frage: Wie stelle ich die Sicherheit dieser Menschen sicher? Als Antwort werden oft Maßnahmen ergriffen, die die Freiheit der betroffenen Person einschränken wie z.B.: Bettgitter des Pflegebettes hochstellen, Gurt am Rollstuhl anbringen, Zimmer absperren, Pflegebody anziehen (den die Person selber nicht mehr ausziehen kann) oder Sensormatten (“Klingelmatten”) als Bettvorlage verwenden. Dies wirft die Fragen auf: “Ist diese Freiheitseinschränkung gerechtfertigt?” und “Gibt es Alternativen, die die Freiheit nicht oder weniger einschränken?”. In anderen Worten: Wir stehen vor einem ethischen Dilemma und mir ist wichtig, in solchen Fällen die beiden Werte Freiheit und Sicherheit achtsam abwägen. Das sind wir – von meiner Haltung aus gesehen – den Menschen schuldig, die auf Unterstützung angewiesen sind.

Zum Nachlesen:
Freiheitsbeschränkende Massnahmen. Faktenblatt von curaviva, abgerufen am 18.04.2020